Agile Teams - ohne Werte und Prinzipien geht es nicht


In vielen agilen Frameworks sind Werte und Prinzipien ganz zentral - ob es nun Scrum ist oder Extreme Programming. Werte und Prinzipien sind die Basis von guter Zusammenarbeit, gelungener Kommunikation, validen Entscheidungen und somit letztendlichen von guten Produkten und Services (egal ob es nun Software ist oder nicht).

Doch was macht Werte und Prinzipien so wertvoll für agile Teams? Fangen wir mit den Werten an.

Werte und agile Zusammenarbeit

Agile Teams arbeiten in der Regel selbstorganisiert. Sie sollen selbstständig entscheiden und optimal zusammenarbeiten. Doch wie sieht die optimale Zusammenarbeit aus? Hierfür können Werte eine gut Referenz bieten. Wenn ein Wert in deinem Team z.B. Respekt ist, ist klar, dass niemand für eine Idee ausgelacht wird und alle ausreden dürfen. Wer sich nicht daran hält bekommt direktes (gewaltfreies) Feedback vom Team, dass dieser Wert gerade verletzt wurde. Hierbei ist es wichtig, dass die Werte aus dem Team kommen und nicht einfach irgendwelche schicken agilen Werte von anderen hippen Unternehmen übernommen werden - frei nach dem Motto: “ Google macht das auch so!”. Die Werte müssen von dem Team getragen und gelebt werden. Werte sind keine festen “wenn-dann Regeln”, sondern drücken eine Haltung aus, die flexibel, je nach Situation mit Leben gefüllt werden kann.

Prinzipien - keep it simple!

Woran machen diese agilen, selbstorganisierten Teams nun Entscheidungen fest? Wird der nächste Schritt gemacht? Um die Wichtigkeit von einfachen Prinzipien zu verstehen, lohnt sich auch ein Blick über den Tellerrand der agilen Blase. Wie entscheidet eine Kirche was sie tut? Woran macht eine ambulante Pflege fest, was gemacht wird und was nicht? Ganz einfach sie haben sich beide ein einziges Entscheidungsprinzip gegeben. Eine einzige Frage, die es für sie zu beantworten gilt.

Für die Kirche ist es: “Was hätte Jesus getan?” Wenn Jesus dafür gewesen wäre, machen wir das auch. Über das wie können wir sprechen, aber nicht über das ob!

Die ambulante, selbstorganisierte Pflege fragt sich: “Wird dadurch die Pflege für die Klienten verbessert?” Wenn ja, wird es gemacht. Und wieder: Über das wie kann gesprochen werden, aber nicht über das ob.

Diese Nutzung von einfachen Prinzipien geht zurück auf die Komplexitätsforschung und ist Teil von der Complexity Leadership Theory. Und was ist wichtiger bei agilen Teams als der Umgang mit wachsender Komplexität!

Und nun?

Was heißt das jetzt für euer agiles Team? Besprecht eure Werte, auf denen ihr eure Zusammenarbeit basieren möchtet. Was ist euch wirklich, wirklich wichtig?

Und beantwortet für euch die Fragen: Wofür machen wir das ganz hier? Was wollen wir erreichen? Daraus sollte sich auch für euch eine Frage herauskristallisieren, die euch bei euren Entscheidungen unterstützt und eine Richtung aufzeigt.


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Wann ist ein Team selbstorganisiert?