So gestaltest du euren Teamworkshop zu Erwartungen und Motivation


Viele Dinge, die du im Austausch für deine Arbeitsleistung bekommst, nimmst du als selbstverständlich wahr. Das kann das Gehalt sein oder auch ein gutes Verhältnis zu deinen Kollegen, deinen Mitarbeitern und deinem Chef. Andere Dinge empfindest du als "Glückstreffer" - du siehst, dass sie vorhanden sind oder wirst irgendwie müde, wenn sie fehlen. Dazu zählen beispielsweise spannende Arbeitsinhalte oder Wertschätzung und Anerkennung.

Die erste Kategorie ist unter dem Begriff Hygienefaktoren bekannt, die zweite unter dem Begriff Motivatoren. Die Hygienefaktoren sorgen quasi für das zufriedene Grundrauschen und die Motivatoren für das, was deinen Job cool macht. 

Erwartungsmanagement

Jeder, der schon mal einen neuen Job angefangen hat, weiß, dass man automatisch Erwartungen hat, die man zum neuen Job mitbringt. Das kann einfach gestrickt sein und in die Richtung "Hauptsache mehr Geld und weniger arbeiten." oder aber anspruchsvoll und komplex sein: "Ich hoffe die Kollegen sind nett, ich wurde bei der Gehaltsverhandlung nicht veräppelt und in drei Jahren bin ich da der Chef."

Perspektiven und Erwartungshaltungen transparent zu machen ist also bereits Teil des Einstellungsprozesses und sollte damit nicht enden. Insbesondere, wenn du Erwartungshaltungen und Perspektiven bisher bewusst ausgespart hast, weil du selbst keine Antworten hast, ist es wichtig, jetzt schon in den Dialog zu gehen, damit später nichts "gerettet" werden muss. 

 

Email Einladung zum Erwartungsworkshop

Liebes Team,

damit wir alle auf dem gleichen Stand sind, was unsere Erwartungen bezüglich Arbeitsbedingungen und Perspektiven betrifft, möchte ich gerne einen kurzen Workshop mit euch machen. Dabei arbeiten wir gemeinsam heraus, wer was erwartet, und wie diese Erwartungen bestmöglich umgesetzt werden können.

Bitte bereitet euch gedanklich auf das Thema vor. Gemeinsam werden wir folgende Fragen beantworten:

  • Was - außer Geld - gehört zu den Faktoren, die ich als Gegenleistung für meine Arbeit erwarte & wie sollte diese Gegenleistung verteilt sein?

  • Wie sollte sich meine Karriere und das Team entwickeln? Wer entscheidet, wer neu dazu kommt und wer "aufsteigt"?

  • Woran sollten Gehaltsunterschiede gekopplet sein? Was ist mit Boni?

Ich freue mich auf den Workshop am ........Termin & Zeit.........

Schöne Grüße

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Ablauf des Erwartungsworkshops

Die Fragen sollten im Workshop klar diskutiert werden und mit einem Ergebnis beantwortet werden. Das Team erarbeitet sich so seine Regeln und kann damit aktiv Einfluss auf die Gestaltung der Arbeitsbedingungen nehmen. Eine Frage zu diskutieren nimmt locker 60 Minuten in Anspruch. Es kann auch sinnvoll sein, sich einmal im Monat zu treffen und dann jeweils eine neue Frage zu diskutieren.

Zu jedem Thema brainstormt ihr kurz, um die Gedanken etwas zu lockern und aus festen Perspektiven rauszukommen. Dazu nehmt ihr einen Stapel Zettel, jeder bekommt einen eigenen kleinen Stapel, und schreibt einfach alles auf, was euch einfällt. Jeder beschriebene Zettel wird weitergereicht, so dass die nächste Person ihn lesen kann, dadurch inspiriert wird. Dann reicht auch diese Person ihren eigenen Zettel sowie den erhaltenen Zettel weiter. 

Nach 5 Minuten werden Ergebnisse, also alle Zettel in der Mitte gesammelt und thematisch sortiert. Je nach Gruppengröße (es sollten maximal 5 Leute in einer Gruppe sein) nimmt sich jede Gruppe ein Thema. Gibt es mehr Themen als Gruppen, bekommt jede Gruppe mehrere Themen. 

In den einzelnen Gruppen wird nun 60 Minuten lang die Frage diskutiert. Das Ergebnis der Diskussion sollten 2 - 3 konkrete Regeln sein, wie mit dem Thema umgegangen werden kann und wie es umgesetzt wird. Beispielsweise zur dritten Frage: Gehaltsunterschiede. Im Brainstorming gab es zwei Themen: Erfahrung und Verantwortung. In den Gruppen wird nun diskutiert, welche Auswirkung Erfahrung auf das Gehalt haben sollte und wie sich die Erfahrung einzelner Mitarbeiter messen lässt, damit es später fair abläuft. 

Am Ende der Diskussionsphase präsentiert jede Gruppe ihre Ergebnisse. Die anderen Gruppen können nun Fragen stellen und Ergänzungen machen. Am Ende sollten die Regelungen klar implementiert werden.

 

Zeitlicher Rahmen des Erwartungsworkshops

  • 5 Minuten: Begrüßung, Vorstellung Thema und Ablauf

  • 15 Minuten: Brainstorming-Phase

  • 60 Minuten Diskussions-Phase

  • 30 Minuten: Erarbeitung der Regeln

  • 30 Minuten: Abschluss.

Insgesamt kommt ihr so auf etwa 2,5 Stunden.


Das solltest du zum Erwartungsworkshop mitbringen

  1. Stapel mit Zetteln, z.B. Moderationskarten

  2. Einen Stift für jeden

Mit der offenen Diskussion um wichtige Themen lernen sich deine Mitarbeiter von einer neuen Perspektive kennen und bekommen ein besseres Gefühl für das Team. Es ist sehr wichtig, dass du sicher stellst, dass die erarbeiteten Ergebnisse implementiert werden können. 

Können die erarbeiteten Erwartungen langfristig nicht umgesetzt werden, musst du das proaktiv und sobald du es weißt, kommunizieren. Insbesondere, wenn äußere Umstände dazu beitragen, kann das jeder verstehen und seine Erwartungen entsprechend anpassen. Die Offenheit und das Vertrauen wiegen dann die Enttäuschung auf.


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